Für das gesamte Verbandsgebiet (Größe ca. 2.675 km²) wurde im Rahmen von 4 Leistungsbausteinen ein Schutzkonzept auf der Grundlage von 87 Schirmarten erarbeitet. In einem ersten Schritt wurden die Daten der anhand einer Luftbildauswertung ermittelten Biotop- und Nutzungstypenkartierung (BNTK) zu insgesamt 11 sogenannten Hauptlebensräumen (HLR) aggregiert. Parallel wurde die vom Regionalverband übermittelte Vorschlagsliste zu dem Schirmarten überprüft und ergänzt sowie weitere Artdaten recherchiert. Eine der Herausforderungen war eine möglichst gleichwertige Berücksichtigung der verschiedenen HLR bei der Schirmartenauswahl sowie die bei vielen Arten unzureichende Datenlage. Die Schirmarten setzen sich v.a. aus Vögeln (40 %), gefolgt von Pflanzen, Amphibien und Libellen zusammen. Für jede der Schirmarten wurde ein sehr ausführlicher Steckbrief mit Angaben zu Ökologie, Verbreitung, Mobilität, Gefährdungsfaktoren, Klimawandelsensibilität und möglicher Schutzmaßnahmen erstellt.
Insgesamt gingen über 50.000 Datensätze in die Analyse ein. Ausgehend von der Verbreitungssituation wurden im GIS artspezifisch mit unterschiedlicher Puffergröße je nach Mobilität Cluster erstellt. Im Ergebnis wurde ca. 30 % des Verbandsgebiets einem Cluster zugeordnet. Die gebildeten Artcluster wurden nach spezifischen Vorgaben auf einer vierstufigen Skala bewertet, z.B. nach Anzahl der Schirmarten, Anzahl der Fundpunkte sowie Anzahl bestimmter besonders wertgebender Arten (Seltenheiten, Verantwortungsarten).
Im nächsten Schritt wurden Maßnahmen für die hoch und sehr hoch bewerten Flächen („Erhaltungsräume“), die gering bis mittel bewerten Flächen („Potenzialräume“) und die Bereiche ohne Bewertung („Defiziträume“) erarbeitet. Abschließend erfolgte noch eine Vernetzungsplanung für 25 Schirmarten, bei denen eine besondere Sensibilität gegenüber Isolation und Barrieren besteht (z.B. Amphibien, Feldhamster, Biber).
