Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung
Freiflächenplanung Senckenberg Institut und Museum, Frankfurt a.M.
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Leistung:Leistungsphasen (LPH) (gem. §39 HOAI 2013) 1–9
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Auftraggeber:Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
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Zeitraum:2012 - 2019
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Planungsgemeinschaft:Arge mit Büro ubs (Darmstadt)
Die PGNU wurde beauftragt die gesamten Freiflächen (6.165 m²) des Senckenberg-Areals in Frankfurt a.M. neu zu planen, der Umbau erfolgte im laufenden Betrieb in zwei Bauabschnitten.
Die Freiflächen zwischen den verschiedenen Gebäuden und des Museums des Senckenberg-Areals, vier Innenhöfe, unterliegen hauptsächlich praktischem Nutzen. Hinzu kommen die repräsentativen Vegetationsflächen entlang der Straßenseiten der Gebäude. Um unterschiedlichen Nutzungsansprüchen Rechnung zu tragen, werden alle Flächen barrierefrei gestaltet. Die Höfe werden mit einer ausreichenden Tragschicht für die Andienung mit LKW und das Befahren mit Gabelstablern ausgebildet, damit auch bei starker Gewichtsbelastung keine Schäden an den Oberflächen entstehen. Das Pflaster wird so verlegt, dass es beim Befahren möglichst wenige Erschütterungen erzeugt. Der anthrazitfarbene Ton des Pflasters greift die Farbe des Sockels der Gebäude wieder auf und erzeugt eine optische Verbindung zwischen der Bebauung und den Freiflächen.
Es wurden einige Parkplätze und zahlreiche Fahrradstallplätze, z.T. überdacht, abschließbar und mit E-Bike Ladestation, integriert. Ein Beleuchtungskonzept aus energiesparenden LED-Mastleuchten, Boden- und Wandeinbaustrahlern sorgt auch bei Dunkelheit für die nötige Sicherheit, eine optimale Ausleuchtung und eine optisch ansprechende Lichtsituation.
Zukünftig sollen die Höfe neben ihrem rein funktionalen Charakter auch als Aufenthalts- und Kommunikationsorte für die Mitarbeiter etabliert werden. Dazu wird jeder Hof mit einem großen, hochstämmigen Laubbaum verschiedener Arten bepflanzt. Der unterschiedliche Habitus eines jeden Baumes setzt Akzente und Sitzbänke unter den Bäumen laden zum Verweilen ein. Um ein durchgängig begrüntes Hofambiente zu schaffen und die Aufmerksamkeit von den technischen Einrichtungen abzulenken, werden z.B. Müllcontainer mit Hecken umpflanzt. Die neue Außenterrasse des Senckenberg-Museums bekommt ein vorgelagertes Pflanzbeet als Einfassung.
Die Biodiversität, das Leitmotiv der Forschung bei Senckenberg, wird bei der Gestaltung der Vegetationsflächen außerhalb der Innenhöfe mit einbezogen und unter anderem durch die Anlage eines Insektengartens thematisiert. Auf 2.770 m² wird statt steriler Rasenflächen eine auf die Architektur abgestimmte, strukturierte Bepflanzung aus Stauden, Sträuchern und Bäumen die Außenanlagen aufwerten.
Die Freiflächenplanung verfolgt dabei das Ziel, die Vegetationsflächen sowohl in ihre ökologische Funktion als Lebens- und Nahrungsraum, als auch in ihrer gestalterischen Qualität nachhaltig zu erhöhen – und damit eine identitätsstiftende Freiflächengestaltung für das Senckenberg-Gelände zu erreichen.
Referenzblatt: Freiflächenplanung Senckenberg Institut und Museum